Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst gegründet

 

Brandenburg besitzt seit dem 1. Juli 2017 ein Landesmuseum für moderne Kunst. Dazu wurden das bisherige Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus und das Museum Junge Kunst in Frankfurt an der Oder mit ihren mehr als 35.000 Werken überwiegend ostdeutscher Kunst, vor allem aus der DDR, zu einer Einrichtung zusammengeschlossen. Die neue Direktorin Ulrike Kremeier erklärte dazu: „Dieser Bestand ist eine einzigartige Ressource, die es uns ermöglicht, stärkere Wahrnehmungen und kunsthistorische Einordnungen für Positionen, Formen und Themen von Kunst aus Ostdeutschland und ihre Traditionslinien seit den 1950er Jahren zu erarbeiten. Indem wir die Sammlung immer wieder in unterschiedliche thematische oder zeitliche Zusammenhänge bringen, haben wir die Möglichkeit ihre Rezeption zu intensivieren.“

Ulrike Kremeier

Ulrike Kremeier

 

Das Museum Junge Kunst in Frankfurt an der Oder wurde 1965, das Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus 1977 als Galerie für Gegenwartskunst in der DDR gegründet. Das Cottbuser Museum wurde 1984 Staatliche Kunstsammlungen Cottbus, 1991 in Brandenburgische Kunstsammlungen Cottbus und 2006 mit neuem Standort in Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus umbenannt.

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dkw Cottbus

 

Zugleich erhöht die Landesregierung ihre bisherige Finanzierung der beiden Museumsstandorte ab dem kommenden Jahr um rund 450.000 Euro auf künftig 1,3 Millionen Euro jährlich für die neue gemeinsame Einrichtung. Dies ist auch vor dem Hintergrund der geplanten Kreisgebietsreform ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der beiden Oberzentren.

„Mit der Fusion wird die kunstwissenschaftliche und museumspädagogische Arbeit gestärkt“, betonte Ulrike Kremeier. „Dies ist dringend notwendig, weil auch mehr als 25 Jahre nach dem Fall der Mauer immer noch ein komisches Bild von der ostdeutschen Kunst existiert“, sagte sie. Diese werden immer noch zu sehr mit der westdeutschen Brille unter dem Aspekt der staatlich verordneten sozialistischen Kunst betrachtet. Zum Barberini-Museum des Mäzens Hasso Plattner in Potsdam mit seiner DDR-Sammlung bestünden gute Beziehungen, sagte Kremeier. Die Sammlung könne jedoch mit dem neuen Landesmuseum und seinen umfangreichen Beständen „überhaupt nicht mithalten“.

Museum Junge Kunst   Museum Junge Kunst innen

Museum Junge Kunst Frankfurt/O.

 

Über die Zukunft des Kunstarchivs Beeskow mit seinen rund 23.000 Werken von DDR-Auftragskunst soll erst nach Abschluss der bis April 2019 laufenden Bestandsaufnahme entschieden werden. Träger des Kunstarchivs sind die Länder Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern.

vom: 02.07.2017